Die Geschichte von bimbolino

The story of bimbolino

english version of the story:


Autorin: Cornelia Spiegl (Conneline aus dem Mostbirnenland)

 

Es war einmal ...

die große weise Birke weiß bestimmt einen Rat ...
die große weise Birke weiß bestimmt einen Rat ...

... ein kleiner Wichtelmann ...  der lebte glücklich und zufrieden in seinem Häuschen.

 

Eines Tages aber stellte er fest, dass er zwar sehr viel Freude hatte an seinem Häuschen und der schönen Welt, in der er leben durfte. Aber irgend etwas fehlte ihm ... er wusste nur nicht, was es war ... was ihm das Herz plötzlich so schwer machte.

 

"Ich brauche einen guten Rat", dachte er bei sich, "jemand muss mir helfen, herauszufinden, was mir fehlt".

Und flugs machte er sich auf zur großen Birke, die an einem nahe gelegenen Weiher in seinem Zauberwald ihr Zuhause hatte.

 

Mächtig stand sie da, diese große, weise Birke, mit ihrem wunderschönen weißen Rindenkleid, und wiegte sich im Rhythmus des leisen Windes, der sanft durch ihren grünen Blätterschmuck strich und ihr zuflüsterte, dass ein Besucher eingetroffen wäre.  

Die Birke hielt inne und wandte sich an den kleinen Mann, der ehrfürchtig vor ihren Wurzeln stand und fragte ihn mit ruhiger, freundlicher Stimme: "Na, kleiner Mann, was kann ich für dich tun?"

Der Wichtel nahm seine Zipfelmütze vom Kopf und antwortete mit leiser, zittriger Stimme: "Ich komme heute zu dir, weise Birke, um mir von dir einen Rat zu holen, weil ich nicht mehr weiter weiß".

"Soso", antwortete die Birke. "Du weißt also nicht mehr weiter". Verwundert schüttelte die Birke ihr Blätterkleid, knackte mit ihren Ästen und fragte ihn: "Ja, was fehlt dir denn?"

"Genau das ist ja das Problem, weise Birke", sagte der Wichtelmann und fügte hinzu "ich weiß es nicht, was mir fehlt!".

 

"Du heilige Mutter Natur!", rief die große Birke und schüttelte sich so sehr, dass einige ihrer wunderschönen grünen Blätter sich augenblicklich verfärbten, den Halt verloren, und zu Boden flatterten. "Wie kann es denn sein, dass du nicht weißt, was dir fehlt!? Hast du denn noch nicht erkannt, was deine Bestimmung ist? Deine Aufgabe noch nicht gefunden, die du zu erfüllen hast?", fragte die Birke entsetzt.

"Nein", antwortete der Wichtelmann kleinlaut und zuckte resigniert mit den Schultern, was ihn noch kleiner wirken ließ, als er ohnehin schon war.

 

Das aber erregte das Mitleid der großen Birke und so beugte sie sich zu dem kleinen, hilflosen Männlein hinunter und sagte mit gütiger Stimme: "Ich werde dir jetzt ein großes Geheimnis verraten, kleiner Mann. Du magst zwar klein sein, aber du besitzt die größte Macht der Welt. Du musst sie nur finden und lernen, sie weise einzusetzen. Dann kannst du Großartiges bewirken und den wahren Sinn deiner Existenz erkennen".

 

"Aber", sagte das Wichtelmännchen mit großen Augen, "wie soll ich das denn anstellen? Ich weiß doch nicht, wonach ich suchen soll".

 

Da antwortete die große Birke verheißungsvoll: "Das darf ich dir nicht sagen, kleiner Mann, das musst du schon selbst herausfinden. Aber glaube mir, wenn du deine Seele im Mostbirnenland gefunden hast, wirst du erkennen, was zu tun ist".   

Die Audienz war beendet und die Birke begann wieder, sich im leisen Windhauch zu wiegen ...
Die Audienz war beendet und die Birke begann wieder, sich im leisen Windhauch zu wiegen ...

Kaum hatte die Birke diese Worte ausgesprochen, richtete sie sich wieder auf, streckte ihre mächtigen Arme mit dem wunderschönen Blätterschmuck der Sonne entgegen, und begann wieder, sich im leisen Windhauch zu wiegen.

 

 

Der kleine Wichtelmann stand mit großen Augen da und es dauerte ein Weilchen, bis er begriff, dass die Audienz bei der weisen Birke nun beendet war.

Verwirrt, und mit vielen weiteren Fragen im Köpfchen, machte er sich auf den Heimweg und beschloss, erst einmal über die Sache zu schlafen. Vielleicht würde ja ein neuer Tag mehr Klarheit bringen. Und so legte er sich in sein Bettchen, fiel alsbald in einen tiefen Schlaf und begann zu träumen ...

 

 

... er träumte von den Ereignissen des vergangenen Tages ... dem Besuch bei der großen, weisen Birke und ihre Worte schallten wie ein Echo in seinen Ohren: "wenn du deine Seele im Mostbirnenland gefunden hast, wirst du erkennen, was zu tun ist" ...

... als stünde er wahrhaftig wieder vor der großen Birke, die sich in den Wogen des nächtlichen Himmels wiegte ...
... als stünde er wahrhaftig wieder vor der großen Birke, die sich in den Wogen des nächtlichen Himmels wiegte ...

 

Der Wichtelmann spürte einen leisen Windhauch, der über sein kleines Gesichtchen strich und er hatte ganz plötzlich das Gefühl, als stünde er wahrhaftig wieder vor der großen Birke, die sich in den Wogen des nächtlichen Windes wiegte.

 

Er hörte, wie Ihre Blätter begannen, erst leise, dann immer lauter zu säuseln: "du musst nur deine Seele suchen! Geh und suche deine Seele im Mostbirnenland!  Eile dich! Es ist allerhöchste Zeit!" ...

 

  ... die Worte der Birkenblätter waren so eindringlich gewesen, dass der kleine Wichtelmann erwachte.

 

Doch was er sah, verunsicherte ihn sehr. Er sah nämlich NICHTS. Er stand in einem Meer aus schwarzem Nebel und rund um ihn herum sah er ganz und gar NICHTS.   

"Wo bin ich? Was ist hier los? Warum ist hier nichts?" stammelte er fassungslos und machte ein paar Schritte zur Seite um zu sehen, ob dort auch NICHTS wäre. Es war so ... dort war auch nichts ...

 

"Warum um alles in der Welt ist hier überall so ganz und gar NICHTS!?" rief er und begann, rastlos hin und her zu trippeln. Doch schon nach wenigen Schritten blieb er wie erstarrt stehen, denn eine unwirsch klingende Stimme rief ihm aus dem Nichts zu: "Verschwinde von hier! Hier ist Nichts und Niemand!"

 

Der kleine Wicht stand da wie vom Donner gerührt und wollte nichts lieber, als der unwirschen Stimme zu gehorchen und eiligst verschwinden. Doch, wohin sollte er laufen! Er konnte in dem dichten, dunklen Nebel nicht einmal die eigene Hand vor Augen sehen! Also blieb er stehen und überlegte fieberhaft, was er tun könnte. Da hörte er von Weitem das Säuseln der Birkenblätter, die ihm zuflüsterten: "wenn du deine Seele im Mostbirnenland gefunden hast, wirst du erkennen, was zu tun ist" ...

 

"Hmmm" dachte er, "was soll das nur bedeuten? Meine Seele im Mostbirnenland? Hmmm" ... und während er so dastand und überlegte, merkte er, wie er immer ruhiger, und vor allem neugierig wurde. So nahm er all seinen Mut zusammen und rief in das Dunkel hinein: "He, du da! Sage mir! Bin ich hier im Mostbirnenland?" Er lauschte angespannt in die Dunkelheit, doch es kam keine Antwort.

Er wollte schon klein beigeben, als es kurz angebunden zurückschallte: "Ja!"

 

Die knappe Antwort war zwar ebenso unwirsch wie die Worte, die er zuvor zu hören bekommen hatte, doch der kleine Mann freute sich von ganzem Herzen darüber. Denn er wusste nun, dass er zumindest schon am richtigen Ort war. Und so fragte er beherzt weiter: "Dann bist du ... eine Seele?"

"Ja, bin ich", antwortete die Stimme diesmal in etwas versöhnlicherem Tonfall.

 

"Aber, warum ist es hier so dunkel und warum ist hier NICHTS bei dir?, fragte er, worauf ihm die Stimme antwortete: "Das war früher einmal anders. Da herrschte hier rege Betriebsamkeit und es gab ein Meer an schönen Dingen ..... tiefe Gefühle, Geselligkeit, Freude, Lachen, Kreativität, und große Lebensfreude. Das alles hat mich mit sehr viel Licht erfüllt. Aber dann wurde auf einmal alles ganz anders.

 

Durch übergroße Aufgaben und ehrgeizige Pflichterfüllung, die oftmals weit über die Grenzen der Belastbarkeit ging, wurden all die schönen Dinge verdrängt und im Keim erstickt....... und jetzt .....jetzt ist hier ganz einfach NICHTS mehr. Nur die Dunkelheit in mir".

 

Diese Antwort hatte der kleine Mann nicht erwartet und es stimmte ihn traurig, was er da zu hören bekam.

 

Erst wollte er es zwar nicht glauben, aber dennoch konnte er sich des Gefühles nicht erwehren, dass genau dies hier "seine Seele" war.

Und mit einem Mal wurde ihm klar, was die Birke damit gemeint hatte, als sie sagte, er wisse, was zu tun sei, wenn er seine Seele gefunden hätte, ... und, ... dass er eine Aufgabe und eine Bestimmung zu erfüllen habe.

 

Er erkannte, dass seine große Aufgabe darin bestand, einen Weg zu finden, dieser armen, gequälten Seele das verlorene Licht wieder zu bringen und sie damit wieder zum Leben zu erwecken.

Entschlossen, und mit fester Stimme sagte er: "Ja, du bist meine Seele. Ich habe dich gefunden, und ich werde dich retten".

 

Sprach es, und machte sich unverzüglich auf den Weg, das Licht zu suchen.

Er stolperte hin und her und bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg durch die Dunkelheit. Mit jedem Schritt, den er machte, wuchs seine Entschlossenheit und er bewegte sich zunehmend sicherer vorwärts.

Während er so dahin marschierte, sprach er mit seiner Seele.

 

Er fragte sie, wie das denn so sei mit den Seelen, denn er wisse gar nichts über sie. Und er freute sich sehr, als sie begann, ihm ihre Geschichte zu erzählen.

 

Dass sie eigentlich Teil eines Menschenkindes war, das den Namen Conneline trug, aber die Verbindung zu ihr durch die Dunkelheit verloren gegangen war.

 

Nachdenklich geworden, ob der Dinge, die sie ihm anvertraut hatte, suchte er nach einer Ablenkung, um sie nicht noch weiter an das Dunkel zu verlieren. Also fragte er sie: "Du sagst, dein Menschenkind hat einen Namen? Wie bekommt man eigentlich einen Namen?"

"Den muss dir jemand geben, der dich sehen kann. Aber Sehen, das können nur die Menschenkinder. Und das können sie nur dann, wenn ihre Seele Licht hat. Im Dunkeln sind die blind", bekam er zur Antwort.

"Aaah, verstehe", sagte er und es dämmerte ihm, dass er mit seiner Suche nach dem Licht wohl tatsächlich auf dem richtigen Weg war.

... in der Ferne tauchten schemenhafte Umrisse auf ...
... in der Ferne tauchten schemenhafte Umrisse auf ...

 

Der kleine Mann war so vertieft in das Gespräch mit seiner Seele, die eigentlich zu einem Menschenkind namens Conneline gehörte, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie mit jedem Wort, das sie sprachen, der schwarze Nebel begann, sich ein wenig zu lichten, was ihm aber schlagartig bewusst wurde, als in der Ferne plötzlich schemenhafte Umsrisse auftauchten, die ihn erahnen ließen, dass in der Dunkelheit dieser Seele DOCH mehr zu finden war als NICHTS

Er spürte ein Kribbeln, das ihn vom Kopf bis zu den kleinen Zehen durchströmte, und er ging, wie von Zauberhand geführt, weiter. 

Dabei kreisten seinen Gedanken ständig um dieses Menschenkind, das wohl der Schlüssel für alles Weitere war. Der Schlüssel zu seinem Schicksal, wie auch dem von Connelines Seele. Das war ihm nun klar. Also musste er es irgendwie schaffen, mit diesem Menschenkind Kontakt aufzunehmen. 

Während ihn nun seine Füßchen immer weiter in den heller werdenden Nebel hineintrugen, rief er, so laut er nur konnte: "Conneline! ... Bist du da!? ... Conneline, bitte melde dich!".

Und immer fordernder rief er: "Conneline, Conneline, wo bist du? ... Kannst du mich sehen?"

 

Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen, denn er hörte eine Stimme, die sagte: "Nein, ich kann dich nicht sehen. Wer bist du und wo bist du?".

 

"Ich", stammelte er, "ich bin ICH! ...  Äähm, ... nein,... ich bin nicht ich ... Nein!  ich meine, ... doch!, ...

ich bin schon ICH, aber ich habe keinen Namen", stotterte er, während er begann, wie wild mit seinen kleinen Armen in der Luft herumzuwirbeln.

Verzweifelt rief er: "kannst du mich denn nicht sehen!? ... Ich bin hier! ... Hier bin ich! ... Bitte sag mir, dass du mich sehen kannst!", und er hüpfte und tanzte von einem Bein auf das andere um sich irgendwie bemerkbar zu machen.

 

Riesengroß war seine Freude, als ihm die Stimme antwortete: "Ja, jetzt sehe ich da etwas. Es ist zwar ziemlich verschwommen, aber ich sehe etwas, das aussieht, wie ein kleiner, zappelnder Mann mit einer Zipfelmütze auf dem Kopf".

 

"Hurra! Hurra!" rief der kleine Zipfelmützenmann und tanzte noch wilder im Kreis herum, bis ihm irgendwann die Puste ausging, und er sich erschöpft auf den Boden fallen ließ, wo er auf der Stelle in einen tiefen Schlaf fiel, der viele Tage lang andauern sollte.

 

Währenddessen allerdings begann der dunkle Nebel sich mehr und mehr aufzulösen und langsam, aber stetig, kehrte das Licht in seine (Connelines) Seele zurück und hüllte das kleine, schlafende Männlein ein wie ein warmer Mantel ...

der Nebel begann sich zu lichten
der Nebel begann sich zu lichten

... viele Tage vergingen und das kleine Männlein lag immer noch an der selben Stelle, versunken in tiefen Schlaf. Doch auf einmal befiel ihn eine merkwürdige Unruhe und er begann, sich von einer Seite auf die andere zu drehen. Er spürte, dass irgend etwas mit ihm geschah.

Etwas Bedeutendes, das  alles verändern sollte ...

 

... es roch nach Olivenseife und Schafwolle ... und es fühlte sich an wie ein Bad in warmer Lauge ... und da waren auf einmal Hände ...  Hände, die ihn zuerst sanft streichelten, dann mit etwas mehr Druck rieben, bis sie ihn schließlich so fest bearbeiteten, dass er sich ganz gewalkt vorkam. Und doch machte ihm diese Behandlung nichts aus. Im Gegenteil. Je heftiger er bearbeitet wurde, umso stärker fühlte er sich und er merkte, wie er an Stabilität und Standfestigkeit gewann ...

... und dann geschah etwas Wunderbares:

 

das kleine Männlein erwachte, weil eine Stimme in sein Bewusstsein eindrang, die ihn sonderbar berührte, und ihn magisch anzog.

Eine Stimme, die zu ihm sagte: "komm, kleiner Mann. Es ist Zeit, dich zum Leben zu erwecken. Du hast jetzt einen Körper, einen schönen Mantel und eine Zipfelmütze auf deinem Kopf mit dem schönen, weißen Bart aus Schafwolle, und in diesem Moment erhältst du deine Äuglein, damit du betrachten kannst, was du in meiner Seele erreicht hast".

bimbolino
bimbolino

Kaum hatte er diese Worte gehört, öffneten sich seine Augen, und er konnte fast nicht glauben, was er sah.  Eine kunterbunte Vielfalt an kleinen Kostbarkeiten tat sich auf und er konnte gar nicht genug davon bekommen, sich alles anzusehen.

kleine Kostbarkeiten
kleine Kostbarkeiten

Da hörte er, wie Conneline mit warmer, liebevoller Stimme zu ihm sagte: "Ja, kleiner Mann. Du hast deine Aufgabe gut gemeistert. Du hast mir das Licht in meine Seele zurückgebracht, und ich werde dir zum Dank dafür einen Namen geben. Du sollst von nun an den Namen bimbolino tragen und es ist deine Bestimmung, Zeit deines Lebens der Wächter des Tores zu unserer Zauberwelt zu sein" ...

 

... und so lebten die Beiden fortan in harmonischer Symbiose ...

und gemeinsam bringen sie

DIE FREUDE UND DAS LICHT

in die Seelen der Besucher ihrer Zauberwelt ... 

 

bitte beachten:

diese Geschichte, sowie sämtliche Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht der Webseiteninhaberin und dürfen ausschließlich hier gelesen und betrachtet werden. Jede andere Nutzung ist nicht erlaubt.

CORNELIA SPIEGL

Filz & Faser

SPIRIT - Die Unendlichkeit des Seins
SPIRIT - Die Unendlichkeit des Seins

Kreatives aus Schafwolle

... wenn du gelernt hast, deine Träume zu leben, hast du dein wahres Glück gefunden... denn du bist angekommen ... in deinem wunderbaren Garten Eden...

... if you've learned to live your dreams, then you've found your true happiness ... because you arrived ... in your beautiful garden of Eden...

30 Jahre hat mich mein Beruf gelebt - jetzt LEBE ICH meine Berufung

30 years, my career lived me - now I LIVE my passion!

DIESER LINK FÜHRT ZUR

MOSTVIERTLER FILZWERKSTATT:

www.filzwerkstatt.net

 

Kontakt per E-Mail über  

office@filzwerkstatt.net